Lange war das generische Maskulinum akzeptiert, oft im Namen der sprachlichen und schriftlichen Einfachheit. Es war normal, nicht nur ein ganzes Geschlecht (das Weibliche) sondern auch weitere (die sich nicht unbedingt dazu gehörig fühlen) in einem allumfassenden und übergreifenden Geschlecht einzuschliessen. Ohne diese Wirklichkeit allzusehr vereinfachen zu wollen, lässt sich festhalten, dass diese Tatsache Teil eines gesellschaftlichen und strukturellen Phänomens ist.
Das Thema «gendergerechte Sprache» bewegt. Eine nichtdiskriminierende und inklusive Sprache, die auch nicht-binäre Menschen miteinbezieht, wird immer häufiger angewendet. Oft wird von den Gegnern der inklusiven Sprache argumentiert, solche Überlegungen könne sich nur eine elitäre Minderheit leisten und entspreche nicht der Realität. Denn die Sprache beruhe auf etablierten sozialen Konventionen und könne nicht «beliebig» geändert werden. Diese Argumente wiederum geniessen zum Teil grosse Zustimmung und zum Teil starke Ablehnung.
Eine allgemeine, einheitliche Herangehensweise gibt es jedoch bis heute nicht. Obwohl viele sich Mühe geben, im Sinne einer sprachlichen Gleichbehandlung der Geschlechter zu schreiben, sind diese typischen Merkmale (Genderstern oder Genderdoppelpunkt) nicht überall gleich beliebt.
All diese Überlegungen sind zusätzlich sehr sprach- und regionalspezifisch. Einzelne Bestimmungen können nicht von einer Sprache zur anderen übertragen werden. Auch innerhalb einer Sprachgemeinschaft sind, aufgrund der historischen und sozialpolitischen Umständen, unterschiedliche Kriterien berücksichtigt (vgl. die verschiedenen Länder der Frankophonie). Interessant ist auch, dass die Hauptsprachinstanzen für die deutsche und die französische Sprache, die Gesellschaft für deutsche Sprache und die Académie française, solche Praktiken ganz ablehnen.
Viele sind sehr bemüht, Lösungen zu finden, die für alle Beteiligten fair und umsetzbar sind. Für andere sind diese Lösungen zu kreativ und erfüllen die Ziele nicht. Eine Sprache entsteht und entwickelt sich meistens organisch, entsprechend dem Gebrauch. Neue Formen müssen sich zuerst bewähren.
Dieser Text erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Das Thema bleibt aktuell, wichtig und gesellschaftsrelevant. Neue Ansätze sorgen immer wieder für Diskussionen. Bei Interna Translations ist es uns ein Anliegen, über die Entwicklungen informiert zu bleiben und auf dem neuesten Stand zu sein. Nur so können wir unsere Kundschaft optimal beraten. Bei den Übersetzungen, die wir bei Interna Translations durchführen, übernehmen wir die gendergerechte Sprache gemäss Kundenwunsch.
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